Über sich selbst hinausweisen
Adom Getachews Buch »Die Welt nach den Imperien« ist eine wichtige Korrektur zur bisherigen Geschichte der Dekolonisierung
Von Robert Heinze

Die Geschichte der Dritten Welt ist eine Geschichte des Scheiterns. Der Prozess der Dekolonisierung ist nicht nur nicht abgeschlossen, wie es die postkoloniale und dekoloniale Theorie sagen, er wurde vielmehr innerhalb von anderthalb Jahrzehnten durch Schuldenkrisen und Strukturanpassungsprogramme weit zurückgeworfen. Vor diesem Rollback konzeptualisierten antikoloniale Politiker*innen und Intellektuelle ihn auch umfassender und radikaler, als es ihre Kritiker*innen heute oft behaupten. Dekolonisierung bedeutete für sie nicht nur die Entstehung neuer, souveräner Nationen; vielmehr, das zeigt die Politikwissenschaftlerin Adom Getachew in ihrem neu auf deutsch erschienenen Buch »Die Welt nach den Imperien«, stellten sie früh fest, dass echte Souveränität ohne eine umfassende Neugestaltung der internationalen Ordnung nicht möglich sein würde.

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