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|ak 663 | Lesen |Rezensionen: aufgeblättert

Linke Geschichte

Aufgeblättert: »Abgründe und Aufbrüche« von Mario Keßler:

Von Bernd Hüttner

Mario Keßler ist wohl einer der produktivsten Autor*innen zur Geschichte des Kommunismus und Linkssozialismus im deutschsprachigen Raum. Seine Publikationsliste umfasst 27 Bücher. Immer wieder wirkt er als Vortragender oder als unermüdlicher Betreuer für Dissertationen. Seine neue Publikation enthält 28 Artikel, Nachrufe und Rezensionen. Sie sind alle bereits erschienen, zwölf online in Das Blättchen oder gedruckt an anderen, einschlägigen Orten. Thematisch wird das ganze 20. Jahrhundert durchschritten. Im ersten Beitrag wird z.B. dargestellt, wie deutsche Historiker 1914ff. den Krieg als Mittel zur Verteidigung der einmaligen »deutschen« Kultur befürworteten. Weiter geht es mit Texten zur Zimmerwalder Konferenz über antifaschistische Filme in Hollywood bis hin zu den Olympischen Spielen 1968 in Mexiko.

Teilweise handelt es sich bei den Texten um relativ kurze Rezensionen; auch die Nachrufe, etwa auf die allesamt im hohen Alter verstorbenen Hermann Weber, Wolfgang Leonhard, Georg Iggers, Walter Laquer oder Werner Berthold, sind vergleichsweise kurz, rufen aber das Leben der Verstorbenen noch einmal ins Gedächtnis. Der Text zum Tod von Theodor Bergmann (1916-2017) sticht heraus, stand ihm Keßler doch persönlich sehr nahe. Diese Auswahl zeigt aber eindrücklich die Breite Keßlers Interessen, die – angelagert an seine »Kernkompetenz« – von jüdischer Geschichte über linke Intellektuelle, Emigration und Remigration bis hin zu Musik und Sport reichen.

Mario Keßler: Abgründe und Aufbrüche. Neue Studien und Kritiken (2014-2019). Trafo Verlag, Berlin 2020. 252 Seiten, 24,80 EUR.

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