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|ak 678 | Lesen |Rezensionen: aufgeblättert

Kommunismus, Anarchismus und Sozialdemokratie im Norden Europas

Aufgeblättert: »Die Linke in Schweden« von Gabriel Kuhn

Von Sebastian Friedrich

Um über den nationalen Rahmen hinauszublicken und dabei für die eigene Arbeit Sinnvolles zu entdecken, fehlt es häufig an Grundkenntnissen, das Erhaschte einzuordnen zu können. Beim Mandelbaum Verlag sind erfreulicherweise seit 2019 mehrere Bücher zur Geschichte der Linken in einem jeweiligen Gebiet erschienen – unter anderem vom ehemaligen ak-Redakteur Jens Renner zu Italiens Linke. Nun hat auch Gabriel Kuhn ein Buch über die Linke in Schweden geschrieben. Chronologisch beschreibt der ak-Autor die Geschichte des Kommunismus, des Anarchismus und der schwedischen Sozialdemokratie. Dass Letztere keineswegs als linkes Musterbeispiel taugt, verdeutlicht Kuhn anhand des Volksheim-Begriffs, den die Sozialdemokratie seit Ende der 1920er Jahre hochhält. Klassenkampf wurde ersetzt durch eine Politik des Einvernehmens und Sozialismus wich dem, was man hierzulande euphemistisch »soziale Marktwirtschaft« nennt. Kuhn, seit fast 15 Jahren in Schweden lebend, erklärt in seiner gut lesbaren und kenntnisreichen Einführung, was hierzulande weniger bekannt sein dürfte – etwa die vergleichsweise erfolgreiche Geschichte des Syndikalismus, die Verästelungen schwedischer K-Gruppen (die dort Buchstabenlinke heißen), das schwierige Verhältnis der schwedischen Linken zur indigenen Bevölkerung der Sámi im Norden des Landes. So ist das Buch nicht nur für Skandinavien-Interessierte ein lesenswerter und kurzweiliger Trip durch die linke schwedische Geschichte.

Gabriel Kuhn: Die Linke in Schweden. Eine Einführung. Mandelbaum Verlag, Wien/Berlin 2021. 132 Seiten, 12 EUR.

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