Gefangen auf der Ferieninsel
Die griechische Regierung setzt das Recht auf Asyl aus – Asylsuchende werden in Lagerhallen auf Kreta eingesperrt
Von Linda Peikert

Ein Musiker zupft auf seinem Laouto rhythmisch-markante Töne kretischer Volksmusik. Entlang der Küstenpromenade von Chania verkaufen kleine Läden massenhaft Kühlschrankmagneten, Sonnenbrillen oder Armbändchen; Tourist*innen aus aller Welt stolpern sich gegenseitig über die Füße. Ein Wirt versucht mit der Speisekarte in der Hand noch mehr Gäste in sein Restaurant zu locken. Nur einige Schritte weiter auf einem kleinen Hügel liegt Rosa Nera, die schwarze Rose. Es ist ein besetztes Haus mit Blick auf den Tourist*innenhotspot und das ruhige Meer. Hier trifft sich die linke Szene, während die Stadt für einige Monate von Tourist*innen übernommen wird. Der Himmel färbt sich in pastelligem Rosa, während in der Freiluftbar von Rosa Nera irgendwas zwischen Punk und elektronischer Musik aus den Lautsprechern dröhnt. Christina und Giorgos kommen hier häufig her; beide sind politisch aktiv. Sie sitzen an diesem Freitagabend auf Barhockern, der leichte Wind ist immer noch heiß. »Die Regierung versucht Geflüchtete als unseren großen Feind zu inszenieren«, sagt Giorgos und fügt schnell hinzu: »Der Migrationsminister erzählt Lügen, wenn er sagt, dass die ankommenden Geflüchteten illegal seien. Jeder hat das Recht, Asyl zu beantragen.«

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