Vietnamkrieg
Aufgeblättert: »Hell no, we won’t go!« herausgegeben von Lou Marin
Von Peter Nowak
Am 30. April 1975 endete der Vietnamkrieg. Der 50. Jahrestag fand in vielen Medien Beachtung. Doch selten wurde der Beitrag des antimilitaristischen Widerstands in den USA und auch im Innern der US-Armee zum Kriegsende erwähnt. Jetzt hat Lou Marin im Verlag Graswurzelrevolution einen Band mit Dokumenten dieses zivilgesellschaftlichen Widerstands veröffentlicht. Sie stammen größtenteils aus der gewaltfrei-anarchistischen Zeitung Graswurzelrevolution, die noch immer existiert. Erinnert wird an Blockaden von Antimilitarist*innen aus Philadelphia, die 1972 das Auslaufen von Munitionsschiffen in Richtung Vietnam behinderten und Unterstützung von Matrosen des Kriegsschiffs bekamen. Ausführlich wird über die Organisierung von US-Veteranen berichtet, die nicht mehr in Vietnam kämpfen wollten. Eine wichtige Rolle bei der Herausbildung einer Massenbewegung gegen den Vietnamkrieg spielte die Folk- und Rockszene. Als US-Präsident Nixon 1970 den Befehl zum Angriff auf das neutrale Kambodscha gab, war die Bewegung auf dem Höhepunkt. Sie strahlte in die ganze Welt aus, auch in die pazifistische Szene der DDR, wie die Briefe von christlichen Wehrdienstverweigern zeigen, die im Anhang abgedruckt sind. Das Buch muss nicht zwingend historisch gelesen werden. Die dokumentierten antimilitaristischen Interventionen sind hochaktuell in einer Zeit, in der wieder so laut von Kriegsfähigkeit gesprochen wird.

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