Für eine Welt voll Dollar
Währungspolitik war immer schon Machtpolitik und die US-Leitwährung ein Politikum, nicht erst seit Donald Trump
Von Lene Kempe

Als US-Präsident Richard Nixon am Abend des 15. August 1971 ohne Vorwarnung in einer Fernsehansprache das Ende des globalen Goldstandards verkündete, konnte er sich der Aufmerksamkeit der meisten US-Bürger*innen gewiss sein. Denn um diese Uhrzeit flimmerte sonst die beliebte Westernserie »Bonanza« über die Bildschirme. Anstelle von Wild-West-Abenteuern auf der Ponderosa-Ranch bekamen die Zuschauer*innen Nixon an seinem Schreibtisch in Camp David zu sehen. Er erklärte, dass die USA künftig nicht mehr bereit seien, weltweit in Umlauf befindliche Dollar jederzeit in Gold umzutauschen. Damit war das auf festen Wechselkursen basierende »Bretton-Woods-System« ebenso Geschichte, wie der gemütliche »Bonanza«-Abend – was durchaus nicht unpassend war, denn »Bonanza« steht im Englischen für »ergiebige Goldquelle«. Die allerdings war in der Realität versiegt: Die in Fort Knox lagernden US-Goldreserven reichten schon lange nicht mehr aus, um die im Bretton-Woods-System garantierte Goldkonvertierbarkeit des US-Dollars zu gewährleisten.

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