Erinnerungskultur als Gegengift
In Kroatien wird um das antifaschistische Erbe Jugoslawiens gerungen, denn es ist Voraussetzung für emanzipatorische Politik im Hier und Jetzt

Als ich Hrvoje Klasić von der Universität in Zagreb in seinem Büro treffe, hat er gerade eine Todesdrohung erhalten. Doch für ihn ist das kein besonderes Ereignis: »Ich habe viele Briefe bekommen, man konnte so viel Hass sehen. Es ist wirklich erstaunlich.« Klasić gilt als der führende Historiker zum Widerstand antifaschistischer Partisan*innen im Zweiten Weltkrieg in Kroatien. Ein Widerstand, dem es gelang, sich selbst von der deutschen Besatzung und dem faschistischen Kollaborationsregime der Ustaša zu befreien. Außer in Griechenland gelang dies in keinem anderen Land. Der Hass entfaltet sich, weil in Kroatien, wo zur Zeit Jugoslawiens der Antifaschismus 57 Jahre lang staatlich verankert war, das Erbe der Partisan*innen heute umkämpft ist. Hrvoje Klasić beschreibt dies als eine Gesellschaft, die »vergiftet« sei von der eigenen Geschichte.

Noch kein Abo?
Ein ak-Abo versorgt dich mit fundierten Analysen, jeder Menge Kritik und dem Wichtigsten aus linker Debatte und Praxis weltweit!
-
Jahres-Abo
-
monatlich auf 32 Seiten + Sonderhefte und Onlinezugang
-
als Print oder Digital-Abo erhältlich
-
-
Förder-Abo
-
monatlich auf 32 Seiten + Sonderhefte und Onlinezugang
-
als Print oder Digital-Abo erhältlich
-
-
Sozial-Abo
-
monatlich auf 32 Seiten + Sonderhefte und Onlinezugang
-
als Print oder Digital-Abo erhältlich
-
Du hast bereits ein Abo und willst dich einloggen?
Zum Login