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Abo| |ak 697 | Lesen |Rezensionen: aufgeblättert

Felsensprengerin und Brückenbauerin

Aufgeblättert: »Paukenschläge aus dem Paradies« herausgegeben von Heddi Feilhauer

Von Nane Pleger

Virginia Woolf nannte sie eine »Felsensprengerin und Brückenbauerin«: Von der Komponistin und Schriftstellerin Ethel Smyth ist endlich eine deutsche Übersetzung ihrer Aufzeichnungen und Erinnerungen erschienen. 1858 in London geboren, baute Smyth sich gegen die patriarchalen Vorstellungen der europäischen Gesellschaft eine Brücke in den Musikbetrieb. Wie sie sich dort gegen sexistische Männer durchsetzte, unterstützt von anderen Frauen, lässt die Herausgeberin Heddi Feilhauer Smyth selbst erzählen. Sie hat eine Auswahl von Smyths Texten zusammengestellt, die von ihrer Kindheit bis zu ihrem jugendlichen Hungerstreik für ein Musikstudium in Leipzig, von ihrem aktiven Engagement bei den Suffragetten bis zu ihren Kämpfen um Anerkennung als ernst zu nehmende Komponistin reichen. Ihr Leben ist Zeugnis dafür, dass es eine androzentrische Imagination ist, alle nicht-männlichen Menschen im 19. und 20. Jahrhundert als passiv darzustellen. Smyths Erinnerungen erzählen eine ganz andere Geschichte: Frauen haben die prüden, bürgerlichen und sexistischen Felsen ihrer Zeit gesprengt. Smyths Leben berichtet von queerer, unabhängiger Liebe und selbstständigem Denken und Handeln. Leider allerdings ist dieses auch von kolonialen und rassistischen Ideen durchzogen, die für Smyths Umfeld im viktorianischen England und im kaiserlichen Deutschland typisch waren. Auch wenn sie progressiver war als viele ihrer Zeitgenoss*innen, hätte es hier dringend einer kritischen Einordnung seitens der Herausgeberin bedurft.

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