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Erinnerungs­kultur als Gegengift

In Kroatien wird um das antifaschistische Erbe Jugoslawiens gerungen, denn es ist Voraussetzung für emanzipatorische Politik im Hier und Jetzt

Von Aljoscha Hartmann

Auf dem Bild sind 13 Partisan*innen zu sehen, die auf einer Wiese posieren. Sie tragen Uniformen und Barette. Manche haben eine Waffe in der Hand.
Während des Zweiten Weltkriegs kämpften die Partisan*innen in Jugoslawien gegen den Nationalsozialismus und die einheimischen Kollaborateure. Foto: gemeinfrei

Als ich Hrvoje Klasić von der Universität in Zagreb in seinem Büro treffe, hat er gerade eine Todesdrohung erhalten. Doch für ihn ist das kein besonderes Ereignis: »Ich habe viele Briefe bekommen, man konnte so viel Hass sehen. Es ist wirklich erstaunlich.« Klasić gilt als der führende Historiker zum Widerstand antifaschistischer Partisan*innen im Zweiten Weltkrieg in Kroatien. Ein Widerstand, dem es gelang, sich selbst von der deutschen Besatzung und dem faschistischen Kollaborationsregime der Ustaša zu befreien. Außer in Griechenland gelang dies in keinem anderen Land. Der Hass entfaltet sich, weil in Kroatien, wo zur Zeit Jugoslawiens der Antifaschismus 57 Jahre lang staatlich verankert war, das Erbe der Partisan*innen heute umkämpft ist. Hrvoje Klasić beschreibt dies als eine Gesellschaft, die »vergiftet« sei von der eigenen Geschichte.

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