analyse & kritik

Zeitung für linke Debatte & Praxis

1.000 neue Abos für ak. Aktueller Stand: 701

1.000 neue Abos für ak. Aktueller Stand: 701

|ak 681 | Lesen |Rezensionen: aufgeblättert

Die AfD im Bundestag

Aufgeblättert: »Brandreden« von Gerd Wiegel

Von Maike Zimmermann

Es liest sich ein wenig wie ein Tagebuch: In »Brandreden« zeichnet Gerd Wiegel anhand von Protokollen und anderen parlamentarischen Dokumenten den Werdegang der AfD in ihrer ersten Legislaturperiode im Deutschen Bundestag nach. Und das gelingt ihm hervorragend. Denn Wiegel beschreibt und rezitiert nicht nur, er ordnet die AfD politisch ein, erklärt Zusammenhänge und kommentiert Äußerungen von AfD-Politiker*innen – und dies zuweilen durchaus bissig mit einer Spur Sarkasmus.

Das fundierte Wissen des Autors zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch. Dadurch sind es eben nicht einfach nur Bundestagsprotokolle, sondern es ist eine Zeitreise durch vier Jahre AfD in der jeweiligen gesamtgesellschaftlichen Situation. Die Auszüge aus Reden von AfD-Politiker*innen dienen der Veranschaulichung dieser Reise und zeigen eindrücklich die – wie Wiegel es nennt – »Rechtsradikalisierungsspirale« von Partei und Fraktion.

Dieses Buch lässt sich mit Gewinn einfach durchlesen, aber es lässt sich genauso als Arbeitsbuch nutzen: Am Ende findet sich ein ausführliches Personen- und Sachregister – etwas, was in den letzten Jahren leider aus der Mode gekommen ist. Wer wissen möchte, wie sich die AfD im Parlament konsolidiert und professionalisiert hat, wie sie es nicht nur geschafft hat, die Grenzen des Sagbaren auszuweiten, sondern auch rechtsextreme Positionen zu normalisieren und mit welchen Strategien diese Partei ihre Politik betreibt, kommt an diesem Buch kaum vorbei.

Gerd Wiegel: Brandreden. Die AfD im Bundestag. PapyRossa Verlag, Köln 2022. 220 Seiten. 16,90 EUR.

Eine Gießkanne, aus der große stilisierte Tropfen kommen. Auf der Kanne steht "1000", auf den Tropfen "Abos"

1.000 neue Abos für ak!

Klimakatastrophe, Inflation, Krieg: Die Zeiten sind düster, der Faschismus greift wieder nach der Macht. Progressive Bewegungen kämpfen gegen Zersplitterung, linke Medien ums Überleben. Auch bei ak arbeiten wir notorisch prekär und stets am Limit. Aus dieser Situation wollen wir raus.

Die gute Nachricht: du kannst helfen.

Wieso ist dein Abo wichtig?

Linke Medien gibt es nicht umsonst. Wir brauchen finanzielle Stabilität für 2024, aber wir wollen mehr als nur überleben. Wir wollen nach vorne planen: neue Formate, mit denen linke Inhalte ein größeres Publikum erreichen, mehr Ressourcen für anspruchsvolle Debatten und Recherchen.

Dein Abo ermöglicht genau das. Wieso dein Beitrag einen Unterschied macht und wofür wir ihn nutzen, erfährst du hier.

Alles klar, ich bin dabei!