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Solidarität mit der Bewegung in Iran

Tausenden droht die Todesstrafe – sie brauchen Unterstützung

Von ak-Redaktion

Was auch immer passieren wird, fest steht: In Iran hat sich eine revolutionäre Bewegung gebildet, die so einfach nicht von den Straßen zu kriegen ist. Und das, obwohl das Regime der Islamischen Republik genau das mit äußerster Brutalität seit nunmehr vielen Wochen versucht. Mehr als 300 Menschen sind bereits seit Beginn der Massenproteste gestorben, deren Auslöser der Tod der jungen Kurdin Jîna Mahsa Amini am 16. September war. Der 40. Tag nach ihrem Tod wurde zu einer erneuten Manifestation des Willens, der Herrschaft der Mullahs endlich ein Ende zu bereiten: Seitdem ist nahezu jeder Tag in Iran der 40. Tag nach dem Tod eines – oft sehr jungen – getöteten Menschen.

Hier sind einige ihrer Namen:

Zakaria Khial (16), Amin Marefat (16), Abdollah Mohammadpour (17), Mohammad Reza Sarvari (14), Pedram Azarnoush (16), Siavash Mahmoudi (16), Amir Mehdi Farrokhipour (17), Mohammad Amin Gamshadzehi (17), Jaber Shiroozehi (12), Omid Safarzehi (17), Samer Hashemzehi (16), Sodeys Keshani (14), Yaser Shahouzehi (16), Mohammad Rakhshani (12), Omid Sarani (13), Ali Barahouie (14), Javad Pousheh (11), Amir Hossein Basati (15), Nima Shafaghdoost (16), Sarina Esmailzadeh (16), Nika Shakarami (16), Setareh Tajik (17), Mehdi Mousavi Nikou (16), Dariush Alizadeh, Peyman Menbari, Mohammad Amini, Yahya Rahimi, Aziz Moradi, Ramin Fatehi, Mohammad Shariati, Keyvan Darvishi, Mohammad Lotfalahi, Sarina Saedi (16), Ibrahim Mirzaei, Momen Zandkarimi, Minoo Majidi, Reza Shahparnia, Armin Sayadi (18), Sina Naderi, Ramin Karmi, Ismail Moloudi, Kobra Sheikh Saqqa, Zaniar AbuBakri, Shahu Khezri, Fereshte Ahmadi, Masoud Ahmadzadeh, Milan Haqiqi, Sadruddin Litani, Abdulsalam Ghader Galwan, Saman Qaderpour, Farjad Darvishi, Nasim Sediqi, Saeed Mohammadi, Amir Fuladi (16), Iman Mohammadi, Samad Barginia, Kumar Darfatadeh (16), Motalleb Saeed Pirou, Fereydun Faraji, Alireza Fathi, Rouzbeh Khademian, Mohammad Zarei, Ali Mozafari Salanqoch (17), Mehdi Babrnejad, Fawad Qadimi, Mohsen Mohammadi, Fereydoun Mahmoudi, Ismail Dezwar, Mohsen Qeysari, Mohammad Abdullahi, Mukhtar Ahmadi, Nasrin Ghaderi, Reza Lotfi, Arian Moridi, Kamal Faqihi, Nagin Abdul Maliki, Afshin Asham …

Gegen 2.000 der im Zusammenhang mit den Protesten Verhafteten wurden bereits Gerichtsverfahren eröffnet, es könnten in den kommenden Wochen tausende Todesstrafen verhängt werden.

Vielen weiteren droht der Tod. Etliche Menschen saßen ohnehin schon wegen politischer Opposition in den Knästen Irans. Etwa 15.000 wurden wegen der Beteiligung an den Protesten seit Mitte September festgenommen. Viele wurden verschleppt, vergewaltigt und gefoltert. Gegen 2.000 von ihnen wurden bereits Gerichtsverfahren eröffnet, es könnten in den kommenden Wochen tausende Todesstrafen verhängt werden.

Wir müssen mit aller Kraft versuchen, dies zu verhindern. Das Mindeste, das wir tun können, ist, kontinuierlich hinzuschauen und für Öffentlichkeit zu sorgen. Die revolutionäre Bewegung in Iran braucht Solidarität, damit sie Erfolg haben und das Regime zum Teufel jagen kann.