analyse & kritik

Zeitung für linke Debatte & Praxis

|Thema in ak 701: Anti-AfD

Be your local Antifa

Zehn praktische Tipps, was du gegen rechts tun kannst

1 Solidarität mit Betroffenen

Die Fälle rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt nehmen seit Jahren zu, mit krassen Folgen für die Betroffenen. Geht auf Betroffene zu. Fragt, was sie brauchen, und bietet eure Unterstützung an. Seid zugewandt und hört wirklich zu. Und bitte: Paternalismus ist etwas zum Abgewöhnen.

2 Organisiert euch

Rechte gibt es überall, deshalb müssen Antifas auch überall sein: Ob in der Schüler*innenvertretung oder im Betriebsrat, ob im Fußballverein, an der Uni oder in der Nachbarschaft: Schließt euch zusammen! Gemeinsam könnt ihr Widerstand organisieren.

3 Geld sammeln

Es gibt viele Projekte, die sich für die Rechte von Geflüchteten und gegen Rassismus einsetzen. Oft sind diese Initiativen auf Spenden angewiesen, um Menschen konkret unterstützen und politisch Einfluss nehmen zu können. Organisiert Solipartys, sammelt Spenden und helft mit, dass diese wichtige Arbeit weitergehen kann. Habt dabei besonders kleine Initiativen im Blick.

4 Sichtbar werden

Während die extreme Rechte in den sozialen Netzwerken eine hohe Reichweite hat, sind Antifas dort kaum zu finden. Klar, Antifas wollen und müssen oft ihre Identität vor Nazis schützen, aber das muss doch möglich sein, ohne das Internet komplett zu verkacken.

5 Mittel der Wahl

Viele Wege bedeuten Antifa: Die Aktionsformen sind unterschiedlich, und das ist auch gut so. Solange ihr das Ziel teilt, den Nazis das Leben schwer zu machen, bleibt solidarisch und distanziert euch nicht voneinander.

6 Erinnern heißt kämpfen

Seit Jahrzehnten kämpfen Überlebende und Angehörige von Opfern rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt gegen das Vergessen und gegen das Ignorieren rechter Gewaltverbrechen in Deutschland. Sie fordern Aufklärung, Gerechtigkeit und Konsequenzen. Zeigt den Angehörigen und Betroffenen, dass sie nicht allein sind. Unterstützt ihre Forderungen und geht mit ihnen auf die Straße.

7 Recherche

Damit rechte Kader nie Feierabend von der Antifa haben, ist es gut, sie aus der Deckung zu holen. Es gibt Recherchenetzwerke, die Informationen sammeln und aufbereiten. Eine bekannte Plattform ist zum Beispiel exif-recherche.org. Informationen zu Veranstaltungen und Personen der Neonaziszene werden dort gern entgegengenommen.

8 Haltet den Schnabel

Ihr müsst nicht alles toll finden, was andere Antifaschist*innen machen, aber ganz ehrlich, Leute: Polizei und Verfassungsschutz sind wirklich nicht die richtigen Adressen für Kritik an anderen. Infos, die ihr den Behörden gebt, landen in Akten, vor Gericht und nicht selten auch direkt in den Händen der Nazis. Also: Haltet den Schnabel!

9 Let’s get dirty!

Antifaschismus ist kein glamouröses Geschäft. Und es sind nicht immer nur Großdemos, die spielentscheidend sind. Im Gegenteil: Manchmal heißt Antifa, den Infostand in Bautzen zu machen oder Flyer in Meppen zu verteilen. Gerade abseits der Großstädte zählt oft jede Person.

10 Mitglied der Roten Hilfe werden

Die Rote Hilfe ist eine Solidaritätsorganisation, die politisch Verfolgte aus dem linken Spektrum unterstützt. Sie leistet sowohl politische als auch materielle Hilfe, dann wenn´s brenzlig wird. Je mehr Menschen Mitglied der Roten Hilfe sind, desto besser können Menschen unterstützt werden, die sich einem Strafverfahren ausgesetzt sehen.