Scham unterm Himmelszelt
Von Moritz Assall
»Scham«, so der Biobauer und Kulturwissenschaftler Volker Woltersdorf, »Scham ist das Gefühl, mit dem die Einzelnen auf die Erfahrung sozialer Ausgrenzung und Abwertung reagieren und viel zu oft allein gelassen sind. Scham in Wut und Stolz zu verwandeln, war das Ziel verschiedener Emanzipationsbewegungen.« Elena Simon schrieb: »Dieses Gefühl ist für Frauen gedacht. Frau-Sein heißt Scham haben« und verwies auf Scham als Normen und Herrschaftsverhältnisse aufrechterhaltende Kraft. Und auch der Journalist Till Briegleb wies in seiner »Kulturgeschichte der Scham« darauf hin, dass vor allem Frauen seit den Fünfzigerjahren für die Freiheit von belastenden Schamgefühlen, Scham-Androhungen und moralische Konventionen gekämpft haben.
Dieser Kampf findet sich auch in aktuellen juristischen Auseinandersetzungen wieder – am prominentesten sicherlich in der von breiter Medienberichterstattung begleiteten laufenden gerichtlichen Auseinandersetzung um das »Oben-ohne-Verbot« für Frauen im Berliner Schwimmbad »Plansche«.

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